Dienstag, 1. April 2014

Ostara-Fest in Vakur




Wie immer zur Tag und Nachtgleiche nach dem Winter feiert Vakur das Ostara-Fest. Dazu hat uns die Gydia Tanare eingeladen. Gespannt warten alle am Feuerplatz, um gemeinsam zum vorgesehenen Acker zu wandern. Tanare verteilt an alle freien Weiber herrliche gelbe Haarkränze. Elinor hält die Schale mit dem Saatgut fest in ihren Händen. Eric zieht vorsichtig  einen Handwagen hinter sich her. Auf ihm befindet sich ein kleiner Käfig mit einem Leem. Dazu  ein Fass Wasser , ein grosser Gegenstand in ein Tuch  gewickelt und einen Korb bunt gefärbter Vuloeier. In einem Beutel, den Tanare bei sich trägt, liegt ein alter Tarskhauer, dieser wird bald benötigt.



Am Acker angekommen, bilden wir einen grossen Kreis. Tanare bittet nun alle sich an den Händen zu halten. Sie blickt kurz nach oben und murmelt die alten Verse mit denen die Götter angerufen werden.
Mit Bedacht öffnet Tanare das wertvolle Tuch des Bündels und überreicht ihrem Vater Dick einen schweren Hammer. Diesen soll Dick dann auf den Boden sausen lassen um symbolisch die Göttin Freya aufzuwecken.




"Freya erwacht vom Hammerschlag Thors und es ist die Zeit des neuen Aufbruchs. Mit den Göttern beginnen wir immer wieder neu im Leben. Ein neuer Lebensabschnitt, neue Beziehungen, die Geburt eines Kindes, ein neuer Beruf, ein Umzug, all das sind Neuanfänge im Leben. Unsere Entscheidung dem Ruf der Götter zu folgen war auch ein Aufbruch, ein Neuanfang. Es ist eine Bereicherung für unser Leben und so lassen wir uns immer wieder auf das Neue ein." 
Einige zucken als der Schlag erfolgt und spüren das Vibrieren des Bodens.



Ein kurzes Tuscheln erklingt als dann Tanare den Korb mit den bunten Vuloeiern vom Wagen nimmt. Jede der Farben steht für einen der nordischen Götter: Dunkles Rot für Thor, Nachtblau für Odin, helles Rot für Freya, sattes Grün für Frey, helles Grün für Idunna.
Nyn ist das erste Mal an einem solchen Fest dabei und begreiflicherweise unsicher, doch Arne hilft seinem Weib bei der Wahl der Farbe und raunt ihr leise zu ein helles rotes zu nehmen.
Nachdem alle ein Vuloei haben, blickt Tanare wieder alle an. Lächelnd erklärt sie was nun zu tun ist: „Werft nun das Vuloei so weit ihr könnt und schliesst so mit allem Vergangenen ab. Damit Platz für Neues entsteht.

Einer nach dem Andern wirft nun sein Ei, einige fliegen weit und hoch und andere nehmen eine Abkürzung zum Boden oder landen an einem Baumstamm.
Nun zieht Tanare aus einem Beutel den Tarskhauer. Mit diesem Hauer zieht sie eine kleine Furche, nimmt eine kleine Menge Saatkörner aus der Schale die Elinor hält. Danach deutet sie auf das Wasserfass, erklärt dass es Quellwasser ist, geschöpft am Ostaramorgen während die aufgehende Sonne ihre ersten Strahlen auf die Quelle warf.

Vorsichtig öffnet sie den Leemkäfig und nimmt das kleine Tier heraus. Eric nimmt den Deckel des Fasses ab, während Tanare aus einer Falte ihres Rockes den kleinen Ritualdolch herauszieht. Geschickt, so dass das Tier keine grossen Schmerzen erleiden muss, schneidet ihm die Gydia die Kehle durch. Das ausfliessende Blut tropft in das Wasserfass. Von einigen Weibern hört man einen kleinen entsetzten Ausruf. Geduldig wartet sie bis der Blutfluss versiegt, legt das tote Tier dann zurück in den Käfig.
Mit der Hand schöpft nun die Gydia das gemischte Wasser und lässt einige Tropfen auf die Saatkörner in der Furche fallen, auf das die Fruchtbarkeit des Leems sich mit dem Wasser vermischt und dem Boden reichlich Ernte beschert.

Reihum tun es ihr die Bewohner von Vakur gleich. Dick, Eric, Shee, Tasca, Elinor, Illy, Arne, Nyn, Dream, Kai, Gun, Frederick und Sheila. Jödur und Armari hielten sich als Gäste im Hintergrund.


Ein Jeder spricht leise seine Hoffnungen für das Kommende aus, ob nun Nachwuchs ansteht oder gute Geschäfte. Nach dem Letzten halten sich auf Tanares Geheiss wieder alle an den  Händen.
Wieder blickt sie hoch zum Firmament und spricht den Segen über das Land und die Bewohner.
Vergnügt marschieren nun alle zurück ins Dorf, wo der  Feuerplatz mit Blumengirlanden und buntbemalte Eier  geschmückt,  für ein kleines Mahl hergerichtet ist... Natürlich dürfen die  Kuchen  nicht fehlen. Elinor hat zusammen mit Tanare auch kleine farbige Kuchen gebacken, die allen sehr gut geschmeckt haben.
Bis spät in die Nacht wird am Feuer geplaudert, getrunken und gegessen.