Die letzten Tage hat Savi wie verrückt am FC-Kleid von Bashi
genäht. Nachdem auch die letzten Änderungen und Säume vernäht sind, kann der
grosse Tag für Bashi kommen. So ganz
nebenbei hat Savi auch das Kleid von Elinor fertig genäht. Die Schneiderin ist
überaus fleissig und freut sich bereits darauf weitere Kleider für die Krieger
und für zukünftige kleine Vakur zu nähen.
Elinor hat die verbliebenen Blüten und Blätter überall im
Dorf zusammengesucht und daraus Girlanden geflochten. Über die Eingangstür der
Hall hat sie aus gelben Rosenblüten einen Herzkranz gebunden. Mit Hilfe von
Illy hat sie ihn dann auch umgehend
aufgehängt. Im Innenraum hat sie viele
der einzelnen Blütenblätter verstreut. Damit es ein bisschen festlicher wird,
hat sie die Papierlaternen rausgesucht und damit die Plätze für das FC Paar
markiert. Die Kerzen stellt Eric zur Verfügung. Eli glaubt das in
Eric ein heimlicher Romantiker steckt, was sie ihm aber nie sagen wird. Auf dem
Weg vom Runenberg zur Hall stellt sie wieder die frisch polierten Glaslaternen
auf. Zuletzt holt Eli die dreistöckige Torte aus dem Versteck und stellt sie
hinten an der Wand auf den Tisch. Zufrieden nickt sie und geht runter zum
Feuer.
Inzwischen hat unsere Gydia Tanare oben auf dem Runenberg
alles für die Zermonie bereitgestellt. Ein grosser Symbolring liegt auf dem
Altar. Umgeben von zwei Rosenumspannten Bögen erledigt sie gewissenhaft die
letzten Handgriffe.
Aufgeregt stehen Blood, Dick und Savi vor Bashi’s Haus. Es
verheisst nichts gutes. Elinor tritt zu der Gruppe und erkundigt sich was denn
los sei. Bashi geht es nicht gut, sei es aus Nervosität oder einfach zu viel
Aufregung um ihre Person. Savi hat ihr einen beruhigenden Tee gebracht.
Zusammen verschwinden die beiden Weiber im Haus. Leise hört man von drinnen, dass Bashi wohl
wieder einen Teil des Tee’s von sich gibt. Savi spricht beruhigend auf sie ein
und verordnet ihr eine Bettruhe. Bereitwillig lässt sich Bashi darauf ein.
Da es noch etwas dauern könnte, entschliessen sich die
Krieger am Feuer ein Met zu trinken. Elinor bietet ihn an welchen zu bringen.
Dick meint dann in seiner trockenen Art und mit einem Zwinkern in den Augen,
dass er noch nie eine pünktliche FC Feier auf Vakur erlebt hätte. Vor lauter
Aufregung über den ganzen Tag hat Elinor völlig vergessen, dass sie die Krieger
ja zu einer Tarsk-Jagd schicken wollte. Als Dick meint er müsse jetzt erst mal
ein Bosk am Spiess haben, bekommt Elinor
leichte Panik. Darüber vergisst sie promt das von ihr versprochene Met. Das Schicksal meint es aber gut mit ihr, denn
just in dem Moment stapft Blood daher. Der Tee von Savi hat Wunder gewirkt und
die Zermonie kann mit etwas Verspätung stattfinden. So wandern alle bis auf
Dick bereits hoch zum Runenberg. Aus den Augenwinkel sieht Elinor wie Bashi mit
Savi in der Schneiderei verschwindet. Savi hilft nun Bashi das Kleid für die
Zermonie anzulegen. Gerne würde Elinor die Braut schon vorher sehen, weiss aber
das sie nicht so neugierig sein darf.
Derweil macht sich Dick auf den Weg zur Schneiderei um Bashi
abzuholen. Eine der schönen Aufgaben des Dorfjarl’s.
Von einer beunruhigenden Ruhe umgeben, wartet oben auf dem
Runenberg Blood auf sein zukünftiges Weib. Dann erklimmt sie vorsichtig mit dem langen
Kleid die Stufen hoch. Ein einfaches, aber wunderschönes Kleid aus der Nadel von Savi trägt sie mit
Stolz in den Augen. Die Haare sind hinten leicht hochgesteckt und vorne ziert ein Blütenband die Stirnpartie. Etwas
unsicher bleibt Bashi neben Blood stehen und schenkt ihm ein scheues Lächeln.
Blood indessen hat nur noch Augen für seine Braut.
Tanare breitet ihre Hände gegen den Himmel aus und ruft die
Asen und Götter an, um diese Verbindung zu segnen. Mit kräftiger aber sanfter Stimme spricht sie
die alten Verse der Vorfahren:
Heil den Asen, Heil den Vanen
Göttinnen und Götter unseres Landes und unserer Ahnen
Himmel und Erde habt ihr geordnet
Midgard erhoben und mit Heil erfüllt.
Ihr gebt Leben und Liebe, Lust und Kraft
Willen, Weisheit und Wachstum der Welt
So wie die Ahnen Euch ehrten, lasst es auch uns tun.
Und vergelten Gabe mit Gabe.
Gewährt uns auch weiter, was wir erbitten
Und lohnt unsere Treue mit Treue.
So wars bei den Ahnen, so sei es bei uns.
Heil unseren Göttern.
Alle verfolgen das Gebet und warten dann gespannt auf die
Zermonie.
Tanare wendet sich an Blood mit den Worten: „Blood, überreiche nun Bashi dein Schwert auf
das sie es verwahre und hüte, um es
eines Tages eurem Sohn an seiner Gefährtenschaftsfeier zu überreichen, damit
auch sein Weib es eines Tages an deren Sohn weitergeben kann. Es ist ein Symbol
für den Fortbestand und die Weiterführung eurer Blutlinie.“
Blood nimmt sein Schwert, um welches er ein Tuch gelegt
hat, und reicht es Bashi. Schwer liegt
es ihn ihrer Hand.
Tanare sieht dann Bashi an und spricht: „Bashi überreiche nun Blood dein Schwert als
Austausch für seins damit er dich und die Kinder, du die ihm schenken wirst,
schützen und führen kann. Er ist dein Gefährte und als solchem bist du ihm
Gehorsam schuldig und unterstehst seiner Führung.“
Vorsichtig und mit etwas Kraftaufwand legt Bashi das
Schwert in die behandschuhten Hände von Blood. Die beiden Schwerter wurden
extra für die Zermonie von Juran, dem Schmied, gekonnt hergestellt.
Von jeher hat der Ring eine grosse Symbolik für das Volk,
so erzählt Tanare weiter, der Ring steht für die Unendlichkeit und den ewigen
Kreislauf. So ungebrochen wie der Ring, so soll auch eure Gefährtenschaft
währen und so unzerstörbar ist auch der Eid den ihr hier im angesicht der
Götter ablegt. Legt bitte eure Schwerter gekreuzt über den Ring.
Beide legen nun ihre Schwerter gekreuzt über den grossen
Ring, in dessen Mitte der Thor’s Hammer liegt.
Zwischendurch hört man immer wieder das Schniefen der
Weiber, es liegt wohl in deren Natur bei solchen Begebenheiten Tränen zu
vergiessen.
Mit festem Blick erklärt Tanare die Bedeutung der
Zermonie und legt dann segnend ihre Hände über den Zermonienring und die
Schwerter.
Nachdem sie alle Götter um Beistand für das Paar
aufgerufen hat, bittet sie die Beiden ihre Hände über den Ring zu halten und
die Eide zu sprechen.
Blood, nicht unbedingt ein Krieger mit vielen Worten,
macht den Anfang. Er hält seine Hand schützend über ihre und spricht „Bashi,
ich nehme dich als mein Weib und damit schwöre ich dich zu beschützen und so
gut es geht zu versorgen. Mit dir eine Familie zu gründen, sowahr es die Götter
hier erlauben, hier auf dem Runenberg sollen alle Götter von Asgard es
bezeugen. „
Bevor Bashi ihren Eid spricht, holt sie tief Luft und
blickt dabei Blood tief in die Augen.
„Mein Herz,
ich glaube fest
daran, dass du der mir von Odin und den Göttern zugedachte Gefährte bist und
ich danke ihnen von Herzen, dass sie mir einen so wundervollen Kerl zur Seite
gestellt haben.
Doch dass wir
beiden heute hier stehen, verdanken wir dem Schicksal und deinem eisernen
Willen.
Ich verspreche
dir, dass ich diese Entscheidung für dich und für unsere Gefährtenschaft an
jedem Tag neu treffen werde, unabhängig davon, wie gut oder schlecht es uns
geht und wie leicht oder schwer diese Entscheidung gerade fallen mag.
Ich will dir für
den Rest meines Lebens meine Hand reichen. Um unseren Lebensweg gemeinsam zu gehen,
um dich zu
stützen, wenn du stolperst,
um dich zu
trösten, wenn du traurig bist,
um dir Hoffnung zu
geben, wenn du keine mehr hast,
um dir meine Liebe
immer wieder neu zu versichern,
und zur
Versöhnung, wann immer es nötig ist.
Ich will dich
lieben, achten und ehren und dir stets die Treue halten.
Denn ab heute
liegt mein Leben in deiner Hand.“
Ein etwas zu lautes Schniefen von Elinor bemerkt Bashi
mit einem kurzen Lächeln.
Tanare nimmt nun den grossen Becher Met in ihre Hand und
reicht es den Beiden. Gemeinsam halten sie den Becher und trinken nacheinander
einen Schluck daraus. Auf Tanares Bitten
geht der Becher dann vom ranghöchsten Vakur weiter zu den andern bis er wieder
von Savi auf den Altar gestellt wird.
Alle geben dem frischen Paar die besten Wünsche für die Zukunft auf den
Weg.
Die erste FC Zermonie von Tanare hat sie zusammen mit dem
Paar wunderschön gestaltet. Es wird für alle ein unvergesslicher Moment sein.
Gemeinsam wird nun in der Hall gegessen und getrunken.
Vom Kuchen den Elinor für Bashi dreitstöckig gebacken hat, bleibt am Schluss nicht
viel übrig.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen